Einleitung
Im Bereich des Reverse Engineering werden häufig aktive
und passive Sensorkomponenten zur Oberflächenabtastung
miteinander kombiniert. Eine solcher Sensor ist der nach dem
Triangulationsprinzip arbeitende Streifenprojektionssensor. Er besteht
in seiner Minimalkonfiguration aus einem aktiven Sensor, einem
Streifenprojektor, und einem passiven Sensor, einer CCD-Kamera. An
unserem Institut wird er in dieser Konfiguration nach dem Prinzip des
Codierten Lichtansatzes in Kombination mit dem
Phasen-Shift-Verfahren betrieben.
Die Streifenprojektion weist den Vorteil auf texturlose
homogene Oberflächen abtasten zu können und ermöglicht
darüberhinaus hohe Abtastraten. Binnen weniger Sekunden lassen
sich etwa 100.000 dreidimensionale Punkte einer Oberfläche
erfassen. Nachteilig ist die im Vergleich zu ähnlich konfigurierten
photogrammetrischen Sensoren geringe Genauigkeit. Sie
ist im wesentlichen von der Güte der Orientierung und Kalibrierung
des Gesamtsensors abhängig. Zur Orientierung und Kalibrierung solcher
Sensoren sind in der Vergangenheit zahlreiche Verfahren entwickelt
worden. In Abhängigkeit vom Aufwand der Lösungen variieren die
Ergebnisse auch in ihrer Leistungsfähigkeit.
In der Photogrammetrie sind zahlreiche Verfahren zur Orientierung und
Kalibrierung von bildgebenden Sensoren bekannt. Zur Vorabkalibrierung
von Kameras haben sich testfeldbasierte Verfahren durchgesetzt. Mit
einfachen Testfeldern, deren Geometrie nur näherungsweise bekannt
sein muß, lassen sich Kameraparameter unterschiedlicher
Parametrisierungen bestimmen. Zur Kalibrierung eines
Streifenprojektionssensors haben wir dieses leistungsfähige
testfeldbasierte Verfahren adaptiert. Ziel ist es, die
Abtastgenauigkeit und auch die Flexibilität im Umgang mit Sensoren
zur Oberflächenabtastung zu optimieren.
Thomas Hau